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Alfter, St. Matthäus

Reorganisation der Stahlhuth-Orgel von 1941

Jede Orgel hat eine Geschichte – so auch die Stahlhuth-Orgel in der Pfarrkirche St. Matthäus. Sie wurde 1941 in schwerer Zeit, mitten im Krieg, von der Aachener Werkstatt Stahlhuth gebaut, nach einer Disposition des berühmten Kölner Orgelforschers Hans Klotz. Sie gehört damit zu den wenigen erhaltenen Orgel aus dieser Zeit und dieser Stilepoche.

 

 

Das Instrument weist ein sehr charakteristisches Klangbild auf und ist geprägt von sehr lebendigen, tragfähigen Grundstimmen, deren Bauweise eher romantischen Vorbildern folgt, bei gleichzeitiger Betonung von den hochliegenden Aliquotstimmen.

 

Die Orgel blieb in der Folgezeit nicht ganz unverändert. Anläßlich der Kirchenrenovierung von 1964 wurde das Instrument in einigen Stimmen umdisponiert und erhielt einen neuen Spieltisch, Arbeiten die wiederum die Werkstatt Stahlhuth ausführte.

 

Für uns galt es daher, einen Weg zu suchen, um die besonderen Vorzüge der Orgel zu erhalten. Nicht zu übersehen war allerdings auch, dass die Orgel einige konzeptionelle Unzulänglichkeiten hatte, wie etwa die drangvolle Enge im Inneren der Orgel, die niedrige Front des Hauptgehäuses, die Chorsänger zwang, immer vor den Prospektpfeifen zu stehen, oder der übergroße, freistehende Spieltisch. Überdies wollten wir durch ein Schwellgehäuse für das Oberwerk genannte Werk sowie durch einige ergänzte oder erneuerte Register die Klangpalette erweitern, dies auch im Sinn des ursprünglichen Konzeptes. In diesen Bereichen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Lösungen zu suchen.

 

Es wurde also keine Restaurierung der Orgel, sondern ein Konzept, das mit „Reorganisation“ am Besten umschrieben ist: Erhalten, was besonders gut gelungen ist, aber gleichzeitig den Mut, Fehler zu verbessern und berechtigte Wünsche an das Instrument ergänzen. Und dennoch, auch nach der Arbeit bleibt die Stahlhuth-Orgel von 1941.

 

Schon die Fassade der Orgel hat sich auffallend gestreckt. Immer noch in der Farbgebung von 1964 präsentiert sich nun das Hauptgehäuse 80 cm höher und versinkt nun nicht mehr hinter dem Rückpositiv in der Brüstung. Gleichzeitig haben wir das Gehäuse ca. 30cm weiter nach vorne gerückt und so Platz im Inneren geschaffen. So konnten wir die verwinkelt stehenden Windladen neu arrangieren und für ein großes Schwellwerk Platz gewinnen, in dem nun die Dynamik der Register des Oberwerks verändert werden kann.

 

 

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