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Bendorf, St. Medard

Restaurierung und Erweiterung der Klais-Orgel von 1930    

 

Grußwort des Orgelbauers zur Orgelweihe am 14. Dezember 2008:

 

Liebe Gemeinde von St. Medard,

 

als mein Großvater 1930 die neue Orgel im katholischen Teil von St. Medard im Stil seiner Zeit als opus 763 unserer Werkstatt erstellte, hatte er die Idee, mit einem freien Pfeifenaufbau und den in der Tiefe gestaffelten, farblich abgestuften Pfeifen aus Holz und Kupfer das Gewölbe im historischen Reichardsmünster zu füllen. Wir sehen diese Lösung heute als etwas besonderes, als denkmalwürdig an, und können dieses Instrument technisch wie klanglich als für seine Zeit vorbildlich und ausgereift anerkennen.

 

Instrumente, die wir heute wie damals für eine Gemeinde bauen, bleiben  „unsere Kinder“, die wir gerne weiter begleiten. Wir kennen ihre Stärken (und sicher auch ihre Schwächen) und freuen uns, wenn sie – geschätzt – ihre Aufgaben erfüllen, liebevoll gehört und gespielt werden und wir, trotz aller „Generationenkonflikte“, die es naturgemäß mit Kindern geben darf, sie weiterhin begleiten und pflegen dürfen.

 

So gesehen verwundert es nicht, wenn in der langen Zeit seit dem Bau der Orgel 1930 die Idee meines Großvaters nicht immer verstanden wurde. Die Orgel war zwischenzeitlich verändert und in manchen Punkten vermeintlich verbessert worden – aber – sie blieb im wesentlichen dennoch in ihrer Einmaligkeit erhalten, so dass wir sie nun als unser opus 1862 restaurieren und fortschreiben konnten.

 

Der Kirchengemeinde, vertreten durch den Kirchenvorstand möchten wir ganz herzlich für das Vertrauen danken, dass wir dieses Orgelwerk 78 Jahre nach seiner Erbauung wieder zu einem Besuch in unsere Werkstatt in die Bonner Kölnstrasse haben mitnehmen dürfen.

 

Gisbert Wüst als Musiker und Organist von St. Medard hat das Projekt zusammen mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinde im Zuge der umfangreichen Kirchenrenovierung mit viel Engagement begleitet, wofür wir ihm, dem Architekten, Herrn Ernst, und dem gesamten Kirchenvorstand dankbar sind - dürfen wir doch versichert sein, dass dieses „Kind unserer Werkstatt“ auch in Zukunft in guten Händen ist.

 

So wünschen wir der Kirchengemeinde St. Medard weiterhin viel Freude an der alten, „neuen“ Orgel und der Musik, mit der sie mit Hilfe der Organisten Gottesdienste und Konzerte begleitet.

 

Mit herzlichen Grüßen nach Bendorf!

 

Ihr

Philipp C. A. Klais

 

 

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