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Heiningen, Kath. Stiftskirche

Restaurierung der Orgel von Heinrich Vieth 1887    

Geschichte der Orgel

Die Kirche ist eine Gründung als Augustinerinnenstift um 1000, die romanische Basilika stammt von etwa 1200. Während die Klostergebäude weitgehend verschwunden sind, wurde die Kirche im Jahr 2000 von der Klosterkammer Hannover umfassend renoviert (zur 1000-Jahr-Feier des Stifts).

 

Die Orgel stammte ursprünglich von dem bedeutenden Orgelbauer Andreas Schweimb, Einbeck, der das Instrument nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges schuf. Nach der Säkularisierung des Klosters wurde die Kirche zur Pfarrkirche der katholischen Gemeinde. Nach einigen Reparaturen im 19. Jahrhundert wurde die Orgel, unter Verwendung des historischen Pfeifenmaterials, 1887 (lt. Kirchenführer) von Heinrich Vieth, Celle neu gebaut, dabei mit neuen Windladen, neuer Mechanik und neuem, neugotischen Gehäuse versehen.

 

Im Orgelinneren gibt es mehrere Bauinschriften, die alle auf die Orgel von 1698 zurückgehen. So auf einem separat aufbewahrtem Kanalabschnitt, auf dem einige Inschriften stehen:

"Anno 1763 ist diese Orgel aus dem Grunde repariert worden und in [Cohrtohn] gebracht von Johann Konrad Müller, Orgelbauer aus Hildesheim".

Nächste Inschrift:

"Anno 1829 habe ich diese Orgel, welche von dem [ ....... ] verdorben, die Rohrstimmen verschnitten, wider in gehorigen Stand gebracht. Jos. Friderici Orgelbaumeyster in Hildesheim"

daneben:

"gesehen 1868 H. Vieth"

dann nächste Inschrift:

"Auf Antrag des Unterzeichneten wurde diese Orgel vom Orgelbauer Heinrich Vieth aus Zelle im Jahre 1868 vom 9. Juli bis 5. August abgetragen, gereinigt, neu intoniert und gestimmt. Auch wurde von demselben statt der alten Vox humana des Hauptwerks eine Tuba 16' neu hergestellt. Georg Hohmeyer, Lehrer, Organist und Revisor. Heiningen, den 5. August 1868".

 

Die Bauzeit der heutigen Orgel ist durch Bauinschriften nicht weiter dokumentiert.

 

Literatur

Johann Hermann Biermann, Organographia Hildensiensis specialis, Hildesheim 1738, Reprint mit einem Nachwort von Ernst Palandt, Kassel 1930, S.23-24

Ute Römer-Johannsen und Karl Bernhard Kruse, Heiningen, St. Peter und Paul, Kunstführer, Passau 1997

Hermann Fischer, 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891-1991, Lauffen 1991, S. 87-88, 325

Gottfried Pieper, Die Orgeln des Kirchenkreises Gifhorn, Gifhorn 1978

Uwe Pape, Martin Haspelmath, in: Norddeutsche Orgelbauer und ihre Werke 2, Berlin 2000, S.208-209

 

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