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Kuppenheim/DE, St. Sebastian

Neue Orgel bereit für ihr erstes Weihnachtsfest

 

Kommt man nach Kuppenheim und zum ersten Mal der Pfarrkirche St. Sebastian näher, beeindruckt die monumentale Größe der von Johannes Schroth (1859 – 1923) entworfenen und 1906 eingeweihten neugotischen Kirche. Auch im Inneren spürt man die wohlproportionierte Größe der Architektur und staunt über die filigrane Feinheit der bauzeitlichen und jüngeren Ausstattung.

 

 

Nur die Voit-/Pfafforgel von 1907/60 wurde nach einer bewegten Geschichte diesem Anspruch nicht mehr gerecht. Auch die gewaltige Empore, die fast die halbe Länge des Langhauses überspannte, war sowohl optisch als auch akustisch problematisch. Für ein neues Kapitel in der Kirchenmusik wurden einschneidende Beschlüsse gefasst:

  • Die Empore wird auf die Maße von 1906 zurückgebaut bzw. erneuert
  • Das Untergehäuse der Orgel wird eingezogen und die Spielanlage eingebaut, um möglichst viel Platz auf der Empore zu belassen
  • Das Orgelgehäuse nimmt Bezug auf die umgebende Architektur der Kirche und folgt einer modernen, zeitgemäßen Formensprache
  • Disposition und Klanglichkeit orientieren sich an Instrumenten, wie sie in Baden in der Erbauungszeit der Kirche möglich waren
  • Die Orgel wird mit mechanischer Spieltraktur und traditionellen Schleifladen ausgestattet

 

Zwischen Idee und Realisierung liegen immer komplex ineinander greifende Überlegungen, der Bau jeder Orgel beginnt buchstäblich auf einem „weißen Blatt Papier“. Wir haben in Kuppenheim sehr viel Vertrauen gespürt; in unserer Werkstatt durften wir ein Instrument ausdenken und bauen, mit und für sehr engagierte Menschen. Wir sind dafür dankbar und wünschen der Kuppenheimer Gemeinde viel Freude mit „unserer“ Orgel, die jetzt „ihre“ wird!

 

Hans-Wolfgang Theobald

Bonn, im Dezember 2016

 

Gewölbeausmalung über der zentralen Prospektpfeife

 

zur Disposition…