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Salem-Beuren/DE, St. Ulrich

Technischer Neubau in historischem Gewand

 

Bei unserer ersten Begegnung war die Orgel in einem beklagenswerten Zustand: Das Instrument funktionierte zwar, das Innere der Orgel war aber sehr stark von Schimmel befallen, und die verschiedenen Umbauten hatten das Instrument technisch bis zur Unkenntlichkeit verändert. Jedenfalls plädierten wir - trotz des noch immer vorhandenen Bestandes von 1901 - für einen technischen Neubau unter Verwendung der originalen, und nach Möglichkeit restaurierten Pfeifen.

 

Die Orgel war 1901 von Xaver Mönch, Überlingen neu gebaut worden. Ursprünglich war sie als pneumatisch gesteuerte Kegelladenorgel mit 10 Registern konzipiert. Das neugotische Gehäuse aus Fichtenholz in einer neuen holzsichtigen Fassung von 1975 ist mit teils goldlasierten bzw. farbig gefassten Verzierungen erhalten.

 

 

Es ist anzunehmen, dass die Orgel einen freistehenden Spieltisch hatte, der vor dem Orgelgehäuse stand. Vor 1975 stand der Spieltisch allerdings auf der linken Seite der Empore, was auf einen Umbau schließen lässt. Seit dem Umbau von 1975 durch Mönch wurde die Orgel mit den elektrifizierten Kegelladen von 1901 gespielt, der neue Spieltisch war wieder seitlich aufgestellt. Die Pedallade wurde zu einer Transmissionslade umgebaut. Ein weiterer Umbau von 1993 durch Harald Rupp, Mengen, geschah wohl im Rahmen einer Reinigung.

 

Im Hinblick auf die sehr veränderte Anlage der Orgel schien uns die Rückführung der Orgel nicht vertretbar. Zuletzt wies die Orgel darüber hinaus einen sehr starken Schimmelbefall auf. Aus diesem Grunde entschieden sich alle beteiligten Gremien für einen technischen Neubau.

 

 

Das Orgelgehäuse selbst blieb als neugotische Schöpfung erhalten und wurde schreinerisch ergänzt, sogar einige Krabben nachgeschnitzt. Um durch die Seitenwände in das Orgelinnere zu gelangen, haben wir die beiden Gehäuserahmen vertauscht. Die Gehäusefassung von 1975 blieb erhalten und wurde an Fehlstellen retouchiert.

 

Die Spielanlage ist wieder als freistehender Spieltisch vor dem Orgelgehäuse positioniert. Im Hinblick auf den relativ geringen Platz auf der Empore und mit Rücksicht auf das niedrige Orgelgehäuse wurde das neue Spieltischmöbel so kompakt wie technisch möglich realisiert und farblich an das Gehäuse angepasst.

 

 

Die Disposition ist inspiriert vom originalen Pfeifenwerk von 1901. Diese Pfeifen wurden umfassend restauriert und bilden den klanglichen Grundstock der Orgel. Sie wurden durch baugleiche, neue Pfeifen ergänzt, um die Orgel in eine stilistische Einheit zu bringen.

 

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