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Ventspils/LV, Koncertzāle 'Latvija'

Städtische Musikschule von internationalem Format

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Ventspils – deutsch: Windau – liegt an der lettischen Ostseeküste in der historischen Landschaft Kurland (lettisch: Kurzeme). Schon zu Zeiten der Hanse gelangt Ventspils zu Reichtum. Im Zuge der Dritten Polnische Teilung wurde Ventspils 1795 russisch. In der Folgezeit wurde der Hafen ausgebaut, bildete er doch einen der wenigen eisfreien Zugänge zur Ostsee für das russische Reich. Noch heute ist der Hafen von Ventspils einer der wichtigsten Export-Häfen für russisches Rohöl und Kohle. So ist Ventspils heute eine der wohlhabendsten Städte Lettlands.

 

Im großen Park Lielais laukums im Stadtzentrum entstand in den letzten Jahren der Neubau der städtischen Musikschule, entworfen durch das Stuttgarter Büro haas cook zemmrich STUDIO2050. Herzstück des Neubaus ist der Konzertsaal mit 600 Plätzen.

 

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Basierend auf einem Orgeltypus deutschen Ursprungs wurde in enger Abstimmung zwischen der lettischen Organistin Iveta Apkalna und Orgelbau Klais ein Konzept entwickelt, welches für diese Ausbildungs- und Konzertstätte ein möglichst breit angelegtes Spektrum an Orgelliteratur in der Darstellung ermöglicht. Ganz bewusst wurde auf ein französisch inspiriertes Konzept mit hinterständigem Recit und differenzierten Winddrücken für Bass und Diskant im Hinblick auf die sehr trockene Raumakustik und die Möglichkeit zur Darstellung von Musik unterschiedlicher Kulturkreise verzichtet.

 

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Das Konzept basiert auf einem aus dem deutschen Barock weiterentwickelten Grundbestand, welches die Darstellung einer breiten Musiziertradition ermöglicht ohne zu stark in einer Richtung einzuschränken. Das grundsätzlich zweimanualige Konzept unterteilt in Hauptwerk und Schwellwerk (Schwellwerk deutscher Tradition als dynamisiertes Oberwerk) wurde um Stimmen erweitert, welche es durch eine Einzeltonsteuerung ermöglichen, Farbkombinationen ohne Einschränkung direkt anzusteuern.

 

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Die Anlage der Orgel sieht daher die Platzierung von Hauptwerk und Schwellwerk (weiterentwickeltes Oberwerk) im Zentrum der Orgel vertikal übereinander angeordnet mit optimal kurzen mechanischen Trakturen vor, welches von den auf Einzeltonladen stehenden Klangerweiterungen eingerahmt wird. Auf der Ebene des Spieltisches sind neben den tiefen Pfeifen des Großpedals und den beiden mechanischen Traktursträngen für Hauptwerk und Schwellwerk die großzügigen Doppelfaltenbälge für die Manualwerke angeordnet. In einem Raum unmittelbar unter der Orgelkammer findet das Gebläse und der große Hauptmagazinbalg seinen Raum.

 

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Das erarbeitete Konzept ist darauf ausgerichtet, basierend auf einem klaren zweimanualigen klassischen Grundbestand im Hinblick auf den zur Verfügung stehenden Raum und die Aufgabenstellung als Schulinstrument einen Lösungsansatz zu präsentieren, der auf den Traditionen der Vergangenheit basiert und gleichzeitig Möglichkeiten bietet, die musikalische Zukunft zu gestalten. Hier bietet insbesondere die Einzeltonsteuerung, die Möglichkeiten der differenzierten Teiltonstimmen und die Winddynamiksteuerungen eine Vielzahl von Möglichkeiten, die gerade in jüngster Zeit zeitgenössische Komponisten zu neuen Arbeiten für die Orgel inspirieren.

 

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_klais/bilder/fotos/Artikel/Ventspils/Ventspils8.jpgeine glückliche Sachverständige, Iveta Apkalna im Schwellwerk

zur Disposition…