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Imst/A, St. Johannes

Tiroler Orgelromantik

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_02.jpgProspekt mit neuen Prospektpfeifen

Die Orgel der Johanneskirche in Imst im Oberen Inntal wurde 1884 von Josef Sies (geb. 1818 in Schnann, gest. 1886 in Völs am Schlern) erbaut. Es handelt sich dabei um seinen letzten Neubau. Die ungewöhnliche Disposition scheint typisch für den Orgelbauer Josef Sies zu sein, sie ist unverändert geblieben.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_03.jpgC-Seite mit geöffnetem Windladen-Spund

Wegen der Rosette musste die Orgel zweigeteilt werden, "was durch Herrn Meister Sieß durch einen ebenso prunkvollen, wie komplizierten, als auch zweckmäßigen Bau ausgeführt worden ist. Bewunderte man einerseits die symmetrische Zusammenstellung der Prospektpfeifen, die Eleganz im Bau der Orgelkasten und deren Fassung, so wurden andererseits die reine Intonirung, die vollen weichen Töne der Orgel belobt und allgemein anerkannt. […] Herr Sieß hat durch diesen herrlichen Kunstbau seinen Künstlerruf nicht nur bewährt, sondern vergrößert und […] ein Unikum in seiner Art für Oberinnthal geschaffen" (Neue Tiroler Stimmen, 16.9.1884).

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_04.jpgSeitenprospekt zur Rosette

Das Gehäuse ist zweigeteilt und steht rechts und links von der Rosette, dazwischen ist ein niedriger Verbindungsbau, in dem über die gesamte Breite die Wellenbrettmechanik, die Schleifenverbinder und der Windkanal liegen. Die komplizierte Trakturführung benötigt vier Winkel. Der mittig freistehende Spieltisch ist mit Blickrichtung nach vorne orientiert.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_05.jpgneue Prospektpfeifen

Jedes Gehäuse ist mit zwei Prospektfronten ausgestattet: Vorn und seitlich (innen, zur Rosette hin). C-Lade (Evangelienseite) und Cs-Lade (Epistelseite) haben jeweils für Manual- und Pedalregister eine gemeinsame Windlade als durchschobene Lade mit insgesamt 90 Ventilen (54 Manual-, 18 Pedal- und 18 Koppelventilen).

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_06.jpgSpieltisch vor der Neufassung

Die Orgel ist in ihrer Substanz weitgehend original erhalten. Nicht zum ursprünglichen Bestand gehören die Prospektpfeifen; sie wurden wie üblich 1917 abgeliefert und notgedrungen durch Zinkpfeifen ersetzt. Außerdem wies die Mixtur einige Fehlstellen und umgestellte (abgeschnittene) Pfeifen auf.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_07.jpgSpieltisch vor der Neufassung

Das Instrument ist schlicht, aber sehr sorgfältig gebaut. Es war in einem erheblichen Maße verschmutzt und bedurfte einer gründlichen Reinigung und Überarbeitung.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_08.jpgRegisterschilder linke Seite

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_08a.jpgRegisterschilder rechte Seite

Die Orgel wurde zerlegt und sorgfältig gereinigt. Verschlissene Teile wurden exakt kopiert, fehlende stilpassend ersetzt. Die Prospektpfeifen wurden komplett erneuert. Dabei haben wir uns vom Aufmaß der vorhandenen Zinkpfeifen und den Rastern leiten lassen. Die Pfeifen wurden, im Hinblick auf die neoromanische Ausrichtung, mit gerissenen Rundlabien und kleinen Seitenbärten versehen. Auf Expressionen wie zuletzt bei den Zinkpfeifen wurde verzichtet.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_10.jpgrestauriertes Pfeifenwerk

Die Stimmung der Orgel geschah auf der vorgefundenen Tonhöhe, die aus dem Vergleich aller Register erfolgte. Der Stimmton bei der abschließenden Stimmung betrug 443,7 Hz bei 18,8°C.

 

_klais/bilder/fotos/Artikel/Imst_Joh/Imst_09.jpgTraktureingang in Verteiler-Wellenbrett zwischen den Gehäusen

zur Disposition…